Die Obere Donau von Beuron bis Laiz
Zu sechst von Beuron bis Laiz
Vorgeschichte: Am 5.2. mailt mir Uli vom FC Heidenheim, er habe Entzugserscheinungen, er wolle am Wochenende mal wieder aufs Wasser, ob ich Zeit und Lust hätte.
Und ob ich hatte! Seit fast 2 Wochen war ich nicht mehr paddeln gewesen.
Meine Antwort enthielt 2 Donaustrecken und 1x den oberen Neckar als konkrete Vorschläge.
Noch am gleichen Tag traf Ulis Entscheidung für „Beuron abwärts“ ein. Er könne 8.00 Uhr bei mir sein, ob das passe? Prima, da bleibt noch Zeit zum Frühstücken, kurz vor 9 müssten wir fahren, halb zehn in Beuron sei ein guter Starttermin, beschied ich ihm.
Seine Streckenwahl passte mir besonders deswegen, weil eine Vereinsfahrt unseres Fahrtenprogramms, bisher ohne feste Terminzuordnung, von Beuron abwärts nur noch bis zum 14.2.( Sperrung 15.2. bis Ende Juli!) möglich war, - vorausgesetzt, der Pegel bliebe oberhalb 78 cm. HVZ.de wusste: im Moment ganze 82 cm! Also Flagge zeigen, unsere Rechte, für die Thomas gekämpft hat, auch nutzen! Allerdings musste eine Alternative mitgeplant werden; ich entschied selbstherrlich, dass dazu Hundersingen-Munderkingen geeignet sei.
Also wandte ich mich telefonisch an die wenigen Laizer Kameraden, deren Winterschlaf zu stören ich mich getraute, und erhielt tatsächlich von Marcus die Zusage, er werde
mitfahren; Lucia wollte sich am nächsten Tag entscheiden; Manfred Raff und Manfred
Rieth erreichte ich telefonisch nicht. Dagegen hatte ich sofort Erfolg bei Jürgen aus Marbach.
Ja, da sei er gern dabei, und er wolle nach Beuron kommen. Halb zehn an der Einsetzstelle,
ja , das passe.( beachte: kein Versuch, über die Uhrzeit zu diskutieren! Wenn dieses Beispiel nur Schule machen würde!) Bei zu niedrigem Pegel solle ich ihn nach Hundersingen bestellen.
Weniger Glück hatte ich mit meinem Versuch, auch Munderkingener und Ulmer Kanuten zur Mitfahrt einzuladen. Die hatten ihre Termine schon verplant, teils auf anderen Gewässern, aber immerhin fühlten sich manche von der Einladung geehrt.
Dann fand ich eine Mail von Rudolf, die eine Anfrage eines Kanuten vom Bodensee enthielt.
Diesem Kameraden, der sich als wetterfester Donau-Liebhaber geoutet hatte, schickte ich sofort eine Einladungsmail mit allen nötigen Fahrt- und Alternativdaten. Seine Absage las ich schon früh am nächsten Morgen.
Wenig später kam Lucias Zusage. So konnte ich noch freitagvormittags die nötigen 5 Befahrungsscheine bestellen, die dann sehr bald als e-Mail zum Ausdrucken bei mir
vorlagen.
Der Drucker lief noch, als das Telefon ging: Manfred Raff hatte meinen Anrufversuch mit-bekommen, und, o Wunder, er hatte keine Blasmusiktermine, er wollte mitpaddeln.
Also neuer Anruf in Beuron. Die Sachbearbeiterinnen dort waren nett und schickten sofort einen neuen Befahrungsschein. Erst später bekam ich mit, dass Lucia Manfred telefonisch aktiviert hatte.
Am Samstagmorgen ging alles planmäßig. Zwei Autos blieben in Laiz, Manfred und Jürgen waren schon da, als wir einigermaßen pünktlich in Beuron vorfuhren. Das Wetter sah recht ordentlich aus, und so blieb es auch. Der Pegel war sogar um zwei Zentimeter gestiegen.
Der hier gültige Mindestpegel scheint mir jetzt sehr sinnvoll gewählt zu sein, man kam
überall gut durch, sogar Uli mit seinem Faltboot hatte keine Probleme – aber nur weil er das Wasser zu lesen versteht. Anders gesagt, es war Niedrigwasser, kein Vergleich mit früheren Fahrten bei Pegeln oberhalb 1,20m.
Bei allen Umtragungen fiel mir - wieder mal – auf, wie unglaublich schlecht hier die
Gegebenheiten dazu sind, geradezu feindlich gegen Leute, die ihr Boot an Land holen und nach dem Wehr möglichst ohne Beschädigungen und ohne Knöchelbrüche wieder einsetzen wollen. Dies gilt nicht nur für die Strecke, die jetzt DKV-Paddlern vorbehalten ist, auch Neumühle und sogar Gutenstein und Dietfurt wirken so.
Bei Hausen i.T. hatten wir eine zeitlang gute Sonneneinstrahlung; überhaupt war es auch bei Bewölkung ein überwiegend recht heller Tag. Und vom angekündigten Regen haben wir nichts gesehen. Zur Mittagspause wollten wir in den Käppeler Hof nach Thiergarten, alle hatten angelegt und gingen zur Wirtschaft hoch – aber ein Schild im Fenster meldete Betriebsurlaub.
In Gutenstein konnten wir vom Wasser aus Einheimische nach der Donauperle fragen … auch hier Betriebsurlaub. Immerhin gab es in der Mühle Dietfurt nicht nur das geschätzte dunkle Bier, sondern auch Salate, Maultaschen, Bratkartoffeln, Kuttelsuppe und mehr.
Diese Pause hatte ich nach den über 20 km bei schwacher Strömung auch dringend nötig.
Auf der restlichen Strecke habe ich dann ganz arg geschwächelt, am Ziel war ich komplett fertig! Weiß bisher noch nicht, wie mein Gesundheitsproblem heißt . Der Hinweis auf mein Alter erklärt fast gar nichts.
Da alle Kameraden in ein – in Markus’ Auto – passten, konnte ich gleich in Laiz mein Boot aufladen und mit letzter Kraft nach Hause fahren.
Text Reinhard